Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Institut für Botanik der Universität Hannover
Es wird immer schwieriger, eine stetig wachsende Weltbevölkerung ausreichend, gesund und nachhaltig zu ernähren, denn unsere herkömmlichen Nutzpflanzen sind extremen Wetterlagen oft nicht mehr gewachsen; ihre Erträge gehen zurück. Das findet nicht nur in weit entfernten Regionen statt, sondern betraf uns in diesem Sommer auch hier in Deutschland. Die AG Papenbrock am Institut für Botanik arbeitet daran, Nutzpflanzen zu (re-)etablieren, die bereits stresstolerant sind. Diese Pflanzen sollen vor allem auf versalzten oder sonst nicht nutzbaren Böden zum Einsatz kommen. So gibt es bereits eine große Biodiversität stresstoleranter Pflanzen, die als Nahrungsmittel, Arznei oder Biokraftstoff nutzbar sind. Viele Nutzungen sind in Vergessenheit geraten, andere sollen im Sinne der Bioökonomie neu entwickelt werden. Diese Potentiale gilt es zu heben, um Flächen nachhaltig, vielfältig und mehrfach zu nutzen.
Weiterführende Literatur
1. Glasenapp, Y., Korth, I., Nguyen, X.V., Papenbrock, J. (2018) Sustainable use of mangroves as sources of valuable medicinal compounds: Species identification, propagation and secondary metabolite composition. South African Journal of Botany, accepted
2. Turcios, A.E., Weichgrebe, D., Papenbrock, J. (2016) Potential use of the facultative halophyte Chenopodium quinoa Willd. as substrate for biogas production cultivated with different concentrations of sodium chloride under hydroponic conditions. Bioresource Technology, 203: 272-279. DOI: 10.1016/j.biortech.2015.12.061
3. Hastilestari B.R., Mudersbach, M., Tomala, F., Vogt, H., Biskupek-Korell, B., Van Damme, P., Guretzki, S., Papenbrock, J. (2013) Euphorbia tirucalli L. – Comprehensive characterization of a drought tolerant plant with a potential as biofuel source. PLoS ONE, 8, e63501. doi:10.1371/journal.pone.0063501