Mittwoch 21.04.2021
16:00 – 18:00 Uhr
Prof. Bernd-Peter Arnold , Universität Mainz
Wir beobachten derzeit einen merkwürdigen Widerspruch. Trotz des Geredes von Lügenpresse, Fake-News etc. steigt das Vertrauen in die klassischen Massenmedien und deren Nachrichtengebung. Die an der Johannes Gutenberg-Universität laufende „Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen“ zeigt ebenso wie andere aktuelle Studien, dass die Menschen in Deutschland die Angebote des öffentlich-rechtlichen Radios und Fernsehens sowie der Tageszeitungen nicht nur immer stärker nutzen, sondern dass auch das Vertrauen in sie wächst. Gleichzeitig nimmt das Vertrauen in die so genannten „alternativen“ Medien ab. Deren Nutzerzahlen sind zwar wesentlich niedriger als die der klassischen Medien. Es handelt sich hier aber um „strenggläubige“ Gemeinden. Man könnte also die weitere Entwicklung mit Gelassenheit beobachten. Dies wäre jedoch höchst leichtfertig, denn die Gefahr durch diese ja gar nicht mehr so neuen Ausspielkanäle wie Social-Media, alternative Nachrichtenplattformen etc. ist groß. Zu einen werden Menschen dort manipuliert, sie geraten in Echokammern und Filterblasen – ohne es zu bemerken. Eine noch größere Gefahr besteht darin, dass Journalistinnen und Journalisten klassischer Medien diese Angebote als Nachrichtenquellen benutzen und nicht nur als gelegentliche Anregung mit der Verpflichtung zu gründlicher Nachrecherche. Deshalb wird ein Hauptaspekt des Vortrags die Nachrichtenselektion im Zeitalter des Internets sein. Zum Skript der Veranstaltung Nachrichten – Fake News von Prof. Dr. Arnold, Mainz.
Sie können dieser Veranstaltung auch in einem Zoom Webinar Raum verfolgen. die Zugangs Informationen finden Sie auf der Startseite
Livestream am 21.04.2021
Prof. Bernd-Peter Arnold
studierte Rechtswissenschaften in Berlin und Mainz, er war Reporter und Redakteur für den Hörfunk des Hessischen Rundfunks, sowie Referenten des Intendanten, Leiter der Intendanz, sowie schließlich Nachrichtenchef.
Seit 1981 ist er Lehrbeauftragter am Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität tätig, seit 2007 ist er dort zum Honorarprofessor bestellt.