Die Transformation von Macht und Herrschaft durch KI

Mittwoch 01.06.2022
16:00 – 18:00 Uhr

Dr. Joris Steg, Bergischen Universität Wuppertal, Institut für Soziologie

Die Geschichte der Menschheit lässt sich umstandslos als eine Geschichte fortlaufender technischer Revolutionen schreiben, mit denen jeweils neue Machtverhältnisse und weitreichende Veränderungen der Herrschaftsstrukturen verbunden waren. Maschinen und Technik sind dabei im Laufe der Jahrhunderte zu einem integralen Bestandteil der Gesellschaft geworden und prägen heutzutage mehr denn je Kultur, Zivilisation und unsere allgemeine Lebensweise. Angesichts der umfassenden Digitalisierung und der zunehmenden Durchsetzung künstlicher Intelligenz ist zugleich deutlich geworden, dass Technik weit mehr ist als ein reines Medium oder ein bloßes Artefakt, das allen Menschen in gleichem Maße zugutekommt. So können die ungleichheitsgenerierenden Aspekte neuer Technologien ebenso wenig übersehen werden wie das Faktum, dass unterschiedliche Techniken immer auch zentrale Ressourcen und Mittel für die Ausübung von Macht sind. Im Vortrag soll daher zum einen danach gefragt werden, wie Künstliche Intelligenz überhaupt in gesellschaftliche Machtverhältnisse eingebettet ist. Zum anderen soll der Frage nachgegangen werden, wie KI Machtstrukturen und Herrschaftsverhältnisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verändert und transformiert.

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Dr. Joris Steg

Dr. Joris Steg ist seit 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie an der Bergischen Universität Wuppertal. Zuvor war er Lehrbeauftragter an der LMU München; studiert und promoviert hat er an der FSU Jena. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der soziologischen Theorie, der Politischen Ökonomie, der Krisen- und Kapitalismustheorie, von sozialem Wandel und sozialer Ungleichheit. Konkret forscht, lehrt und publiziert er zu Theorie und Wandlungen des Kapitalismus, dem Verhältnis von Demokratie und Kapitalismus sowie zur Rolle des Staates, den sozio-ökonomischen und politischen Auswirkungen von Krisen sowie den gesellschaftlichen Auswirkungen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz.

Ausgewählte Publikationen: Konflikte beim Kranich. Die Tarifverhandlungen der Lufthansa – Geschichte und Gegenwart, Frankfurt/M. 2021 (gemeinsam mit Peter Imbusch); Krisen des Kapitalismus. Eine historisch-soziologische Analyse, Frankfurt/M. 2019; Was heißt eigentlich Krise? In: SOZIOLOGIE, 49 (4), 2020, S. 423-435; Normale Anomalie. Die Coronakrise als Zäsur und Chance. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 65 (6), 2020, S. 71-79.