Digitale Monopole – Bedrohung für Demokratie und Wirtschaft

Mittwoch 08.05.2024

16:00 – 18:00 Uhr

PD Dr. Martin Andree, Universität zu Köln

Spätestens seit Elon Musks Übernahme von Twitter ist klargeworden, wie weitgehend einzelne Personen und Unternehmen die digitalen Plattformen kontrollieren können. Die Plattformen bündeln das Gros der Aufmerksamkeit – eine Handvoll US-Digitalkonzerne beherrscht das Netz.

Das hat dramatische Folgen für die Zukunft: Zum Beispiel trocknen die Plattformen den Journalismus und die Redaktionen ökonomisch aus, die schon seit Jahren ihre Finanzierungsgrundlage verlieren. Zudem werden die Plattformen die politische Öffentlichkeit der Zukunft kontrollieren – denn sie entscheiden, wer welche Informationen ausgespielt bekommt. So können sie dann auch die politischen Machtverhältnisse beherrschen.

Sind diese digitalen Monopole, die immer größere Teile unserer Lebenswelt unter ihre Kontrolle bringen, die politische Meinungsbildung dominieren und zugleich unsere freie Marktwirtschaft abschaffen, überhaupt noch legal? Ein Bündel von Maßnahmen zeigt: Wir könnten die Vorherrschaft der Digitalkonzerne leicht brechen, die digitalen Medien und Zukunftsmärkte wieder für Vielfalt und Wettbewerb öffnen – wenn wir nur mutig und entschlossen handeln würden.

PD Dr. Martin Andree

unterrichtet digitale Medien an der Universität Köln. Als habilitierter Medienwissenschaftler forscht er seit mehr als 15 Jahren zu der Dominanz der Digitalkonzerne und ihre verheerende Auswirkung auf den Journalismus. Soeben erschien sein letztes Buch, „Big Tech muss weg! Die Digitalkonzerne zerstören Demokratie und Wirtschaft – wir werden sie stoppen“ (Campus). Er ist Verfasser von sechs weiteren Büchern, unter anderem des vielbeachteten „Atlas der digitalen Welt“, der ersten „Nullmessung“ der digitalen Mediennutzung in Deutschland. Er ist gefragter Interviewpartner, Keynote-Speaker und publiziert als Gastautor regelmäßig Beiträge in führenden Medien. Sein Studium absolvierte er in Köln, Münster, Cambridge und Harvard. Seine Habilitation erfolgte an der Universität Köln im Jahr 2018.