Mittwoch 09.07.2025
16:00 – 18:00 Uhr
Dr. Lena Merkle, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Die Frage, was Wissen ist, ist immer auch eine politische. Unser Verständnis dessen, was wir als Wissen anerkennen, unterliegt Machtdynamiken und dem historischen Kontext, in welchem wir Bildung erfahren haben. Ähnliches gilt für die Frage, wem wir Wissen zutrauen: Welche Kriterien erfüllt eine Person, die „viel weiß“. Epistemische Gewalt beschreibt gesellschaftliche Phänomene, die Arten von Wissen oder wissende Menschen aufgrund von struktureller Diskriminierung ausschließen. Im Vortrag werden wir uns mit diesen Mechanismen ebenso beschäftigen, wie mit der Frage, welche Arten von Wissen es noch gibt und welche Rolle sie in der Wissenschaft spielen können.
Dr. phil. Lena Merkle hat Kulturwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung und Philosophie studiert und anschließend in der Friedens- und Konfliktforschung mit einer Arbeit über epistemische Gewalt und dekolonialen Frieden promoviert. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Internationale Beziehungen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und forscht zu kollaborativen Projekten in geteilten Postkonfliktgesellschaften.
Publikation:
Merkle, Lena (2024): “Redefining a global cosmopolitanism. An attempt towards openness as a central concept in postcolonial conflict resolution”, in: ZeFKo – Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung. https://link.springer.com/article/10.1007/s42597-024-00119-0