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China ist für die USA und Europa nicht nur zu einem maßgeblichen Wettbewerber in internationaler Wirtschaft, Technologie und Wissenschaft aufgestiegen. Die chinesische Regierung propagiert und fördert zugleich ein autoritäres Entwicklungsmodell, das in offenem Gegensatz zu liberalen Ordnungsvorstellungen steht. Dieser Gegenentwurf zur marktwirtschaftlichen Demokratie zeigt sich im Ausbau neuartiger digitaler Überwachungssysteme für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft („Digitaler Leninismus“) wie auch in einer äußerst engen Verzahnung von Staat und Wirtschaft durch eine aktive nationale und internationale Industriepolitik („Staatskapitalismus“, „Neue Seidenstraßen“). Die globale Nachfrage nach chinesischen Systemlösungen für Infrastruktur, Industrialisierung und öffentliche Sicherheit wächst in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern. Werden Systemwettbewerb und strategische Rivalität Chinas mit den USA zu offenen Konflikten führen? Sind wir auf dem Weg zu einem neuen wirtschaftlich-technologischen „Eisernen Vorhang“? Wie stehen die Chancen, dass die EU sich zwischen den beiden Großmächten als eigenständiger Akteur in internationaler Politik und Wirtschaft behauptet.
Prof. Dr. Sebastian Heilmann
Lehrstuhl für Regierungslehre/Politik und Wirtschaft Chinas
Chair of Government/Political Economy of China
Universität Trier / University of Trier, Germany
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